Haben Sie schon mal den Zustand erlebt wenn eine harmlose Idee auftaucht und dann wächst…und wächst…bis sie dich einnimmt? Und obwohl der Instinkt dich aus allen Kräften anschreit “ ES IST KEINE GUTE IDEEEEE, HALT AUS, BEACHTE SIE NICHT, LASS´ SIE GEHEN “ und du sie trotzdem blindlinks verfolgst? 🙂
So was auf der Art ist uns passiert…
Wir achteten darauf die Weihnachtseinkäufe bei Zeiten zu erledigen so, dass wir nicht noch kurz vorher was bräuchten.
Meine Freundin S. und ich dachten, wir fahren noch kurzerhand zu Metro und holen noch einige Kleinigkeiten!
Wir stiegen im Wagen und fuhren, voll Energie und guter Hoffnung, fort.
Um uns, früh morgens, friedliche ruhe.
Auf einen Bürgersteig, ein mit sich beschäftigter kleiner Hund zog seinen Menschen nach sich, der sich am anderen Ende der Leine festhielt…
An der Ampel bogen wir rechts ab und… Schock! Die Hauptstraße was mit der Apokalypse vergleichbar, die „ganze“ Stadt war auf der Straße unterwegs.
Ich schaute S. an und wir bekamen einen Lachkrampf… Wahrscheinlich haben wir im Radio die Durchsage über den Ende der Welt und der sich abzeichnenden Hungerkatastrophe verpasst.
Sehr zuversichtlich bildeten wir uns ein, nur bis „hier“ zum Metro zu fahren und schnellstens wieder zurück, doch… stop & go … stop & go … nach etwa einer Stunde hatten wir nur noch zwei Ampeln zu überwinden, das waren so 5 Minuten im Normal verkehr.
Stop & go… stop & go…irgendwann später, jedoch sehr spät kamen wir an, wobei wir überlegten, dass unsere Einkaufswünsche nicht mal so wichtig waren.
Doch die Idee, die ausgewachsen und groß genug war um uns zu verschlucken, befahl uns: „ihr könnt das, ihr müsst nur die Kampfkraft eurer Vorfahrerinnen zu Tage fördern, entschlossene Frauen die sich nicht geschlagen gegeben hätten auf einen großen Feld genannt „Parkplatz“, in Erwartung des Siegesschlages: DER PARKPLATZ.
Wir schauten Links, wir schauten Rechts, wir fuhren langsam auf den eingezeichneten Alleen, überall Autos mit geduldigen Fahrern die sich für das Wohl der Familie opferten und einen Parkplatz zu erhaschen versuchten.
Dann…plötzlich eine abrupte Linksbewegung und wir standen auf „unseren“ Parkplatz.
Wir fühlten uns als Gewinnerinnen der Schlacht. Dabei vergassen wir, das eine Schlacht noch keinen Krieg bedeutet, aber immerhin…
Unsere Blicke schweiften jetzt nach einen Einkaufswagen, denn diese sind auch nicht wie Sand am Meer. Es schien, als ob ein Paralleluniversum alle geklaut hat und sie nie mehr auftauchen werden.
Wir beruhigen und ein wenig als ein Einkaufswagen auftaucht, durch die Last quietschen. Neben ihn, eine junge Familie mir zwei fröhlichen Kleinen, offensichtlich unberührt vom allgemeinen Gemüt der Erwachsenen um ihnen herum.
Zwischen den Autos kam eine „Kriegerin“ hervor ( ich erkannte sie auf einen Blick ), die ruhig aber bestimmt neben den jungen Leuten stehen blieb.
Die junge Mama verstaucht ihre Einkäufe im Kofferraum, die „Kriegerin“ legt 1,-€ am Wagen, reißt den Einkaufswagen an sich und entfernt sich schnell und bestimmt, die Mama wispert noch etwas über einen Plastikchip aber bevor sie sich umsieht, verschwand die „Dame“ hinter den Eingangstüren…
Wir beschließen schlagartig, dass wir keinen Einkaufswagen benötigen! Unsere Blicke verfolgen gedanklich die „Kriegerin“ die nicht mehr zu sehen war und amüsierten uns indem wir zugaben, dass sie sehr entschlossen war.
Wir starteten das Abenteuer zwischen den Regalen und stellen fest, das Jules Verne´s „80 Tage um die Welt“ nicht so viele Probleme aufwarf.
Wir zwengten uns zwischen den Menschen wie durch Puzzleteile, holten im Vorbeilaufen was wir benötigten und orientieren uns in Richtung Kasse.
Es war tatsächlich reine Orientierung, Instinkt, innerer Kompass und Erfahrung, denn die Kasse war nicht sichtbar. So lange war die Schlange.
Endlich gelangen wir wieder am Parkplatz… Uiiiiiiiiiii!
Wir suchten mit den Blicken unseren Wagen mit immer größer werdenden Augen, denn der Wagen war nirgends zu sehen. Er war einfach nicht mehr da.
S. verliert keine Zeit und ruft einen Freund an, der Polizeibeamter ( D. ) bei der Verkehrspolizei ist. „…Wir sind am Metro-Parkplatz und unser Auto ist weg…“
D. gelassen: „… wartet dort, ich komme sofort…“.
D. kam wirklich schnell ( wie denn bei dem Verkehr? ) und wir nahmen Platz in seinem Wagen der sich langsam durch die Allen pirschte. Dann kam die Frage: „…mit welchem Auto seid ihr da? „, wobei wir beide im Chor „mit einem roten kleinen Ford“.
OK, er lenkte das Auto in die angegebene Parkzone, hielt plötzlich an und fing an zu lachen.
Wir schauten ihn wie einen Außerirdischen an und dachten … dass ist doch ein seriöser Mensch, warum lacht er?
Das Lachen unterdrückend, fragte er : „seid ihr mit dem roten Ford gekommen den du vorige Woche verkauft hast und mit einen blauen Mercedes ersetzt hast? Da steht euer Wagen!“
Vielen Dank für deine Hilfe, D.!
Ta-taaaaaaaa! 🙂 🙂
Weihnachtsabenteuer!
xoxoMCS